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Rhein, Mosel, Nahe, oben
Rhein Mosel Nahe
Karl Buchholz - Die Schönburg bei Oberwesel
Burg Eltz in der Eifel
Oberhausen an der Nahe

zur Nahe gibt es im Moment hier nur Fotos

Der Mythos

Der Rhein

Der Mythos

 

Die Weinanbaugebiete im Westen Deutschlands sind von Nordrhein-Westfalen oder den Niederlanden aus gut erreichbar. Es lohnt sich, für einen Kurztrip oder ein Wochenende dorthin zu reisen. Deshalb beschloss ich, mit einem Freund aus England für ein paar Tage genau das zu tun. Ausschlaggebend für dieses Reiseziel war auch, dass diese Gegend für die Briten so etwas ist wie der Inbegriff Deutschlands.

Im 19. Jahrhundert, nach Aufhebung der Kontinentalsperre 1813 kamen britische Reisende während ihrer Grand Tour auch nach Deutschland, wo besonders der Rhein ein beliebtes Reiseziel wurde. Die Wirkung dieser Gegend auf die Briten kann man gut nachvollziehen, wenn man die Gemälde und Reiseberichte von William Turner betrachtet oder wenn man den Roman "Vanitiy Fair" von William Makepeace Thackeray liest, einen Gesellschaftsroman, der in den 1830er Jahren unter anderem in Königswinter spielt und im Jahr 2015 von 82 internationalen Literaturkritikern zu einem der bedeutendsten britischen Romane gewählt wurde.

Erwähnenswert ist auch das Schicksal von Idilia Dubb, einer Kunststudentin aus Edinburgh, die bei einer Wanderung an den waldigen Hängen des Rheintals die Ruine der Burg Lahneck entdeckte und neugierig das alte, verfallene Gemäuer inspizierte. Ihre Forschungen führten sie tief in das Innere der Burg in einen Turm, als schließlich eine morsche Treppe hinter ihr einstürzte und ihr den Rückweg unmöglich machte. Gefangen in der Ruine blieben alle Versuche, sich in der entlegenen Gegend bemerkbar zu machen, vergeblich, so dass sie dort schließlich starb. Jahre später, als man während des Mittelalterkults im 19. Jahrhundert die Burg wieder aufbaute, fand man ihre Überreste sowie ein Tagebuch, in dem sie die letzten Tage ihres Daseins in der Ruine aufgezeichnet hatte.

Eine andere britisch-deutsche Schauergeschichte, diesmal fiktiv, führt ebenfalls an den Rhein. Mary Shelley, Autorin des Romans Frankenstein, machte 1814 eine Rheinreise, bei der sie die Burg Frankenstein oberhalb der Rheinebene besuchte. Dort soll der Arzt, Alchemist und Grabräuber Johann Konrad Dippel von Frankenstein in seinem Labor Experimente durchgeführt haben, um einen neuen Menschen aus Leichenteilen und dem Blut von Jungfrauen zu erschaffen. Dieses neu erschaffene Geschöpf öffnete tatsächlich eines Tages die Augen, streckte seinen Schöpfer nieder und floh in die Wälder. Von dieser Geschichte hatte Mary Shelley durch die Brüder Grimm gehört, die bei ihrer Suche nach Märchen am Fuße der Burg Frankenstein auf diese Geschichte stießen. Sie schrieben 1813 diese Begebenheit an Mary Jane Clairmont, der Übersetzerin ihrer Geschichten in England und gleichzeitig die Stiefmutter von Mary Shelley.

 

Aber nicht nur für Briten wurde der Rhein zum Mythos, 1802 fuhren die deutschen Dichter Clemens Brentano und Achim von Arnim auf Postschiffen den Rhein entlang und begründeten den Rheinmythos, indem sie deutsche Sagen und Balladen in ihrer Sammlung von Volksliedern "Des Knaben Wunderhorn" veröffentlichten. Etliche dieser Dichtungen wurden vertont, unter anderem das Wiegenlied "Guten Abend, gute Nacht" von Johannes Brahms. Der Preuße Arnim fühlte sich bei keiner Etappe seiner Kavalierstour so tief bewegt wie am Rhein.

Mittelalterliche Burgen, die von französischen Soldaten in den Reunionskriegen oder später von französischen Revolutionstruppen gesprengt worden waren, wurden während des Mittelalterkults im 19. Jahrhhundert reihenweise wieder aufgebaut, unter anderem auch die oben erwähnte Burg Lahneck, in der Idilia Dubb starb, aber auch Schloss Stolzenfels bei Koblenz, Burg Sooneck bei Niederheimbach, Burg Rheinstein bei Trechtingshausen usw. Andere blieben Ruinen und wurden efeuumrankte Inspirationen für romantische Schwärmereien. Auch die Fertigstellung des Kölner Doms ist in diesem Zusammenhang zu erwähnen sowie die Wiedererrichtung des Doms von Speyer 1822, der von napoleonischen Truppen zerstört worden war und von ihnen um ein Haar komplett abgerissen worden wäre.

Das 19. Jahrhundert war das Jahrhundert der Mittelaltersehnsucht und der Romantik und der Rhein bot viel Stoff, diese Sehnsucht zu befriedigen.

Zugleich wurde er zum Symbol der nationalen Frage, ob er der Grenzfluss zwischen Deutschland und Frankreichs ist oder der Fluss der Deutschen. Gerade die linksrheinischen, mittelalterlichen Städte mit ihren Kaiserdomen waren Identifikationspunkte der deutschen Geschichte und ein Verlust dieser Gebiete an Frankreich, wie es in den Napoleonischen Kriegen geschehen war, war damals für das kulturelle und geschichtliche

Selbstverständnis Deutschlands, das das Mittelalter heroisierte, nicht zu verwinden.

Drachenfels, Nonnenwerth und Rolandsbogen
Christian Georg Schütz d.Ä. - Bauern neben einem Weg in einer weiten rheinischen Landschaft
Karl_Buchholz_-_Die_Schönburg_bei_Oberwesel_und_Pfalzgrafenstein_bei_Kaub.jpg
Kritische Gedanken zur Raumplnung

Das Rheintal heute -  

Weltkulturerbe, aber auch Zersiedelung

und Landschaftszerstörung

Der Rheinmythos des 19. Jahrhunderts ist lange vorbei und heutzutage sieht das Rheintal ganz anders aus als zu jenen Zeiten, in denen er das Lieblingsreiseziel der Briten in Deutschland war.

 

Bevor man sich auf den malerischen Rhein einlassen kann, fährt man, von Norden über Köln kommend, zunächst einmal durch ziemlich mitgenommene Gegenden.

Die Umgebung von Bonn, Bad Godesberg, Königswinter ist zersiedelt oder, wie man heutzutage sagen würde, verbraucht. Tankstellen, Autohäuser, Werbeschilder, Parkplatzflächen, Neubauten, ausgebaute Schnellstraßen, Industrieflächen - das volle Programm ... und es nimmt kein Ende mit den Qualen für das Auge. So etwas sieht man überall, davon will man ja gerade weg.

 

Man fragt sich, wie schön es sein könnte bzw. einst war. Zwischendurch erblickt man immer wieder eine Villa im schinkelschen Klassizismus oder ein Schlösschen mit Turm im Stil der Neugotik.

Überbleibsel, die an die Zeiten erinnern, als man am Rhein sein Wochenenddomizil mit Blick auf den Drachenfels, die Insel Nonnenwerth oder den Rolandsbogen hatte.

Wie verlorene Relikte wirken heutzutage diese Villen und Schlösschen des 19. Jahrhunderts.

Manches verschwindet allmählich ganz, man braucht nur zu erinnern an das geschlossene Grandhotel Loreley oder den Burghof in Königswinter.

Ab Unkel, wenn man Nordrhein-Westfalen hinter sich gelassen hat, wird es malerischer mit Orten wie Linz am Rhein oder Remagen.

Von Koblenz rheinaufwärts wird das Rheintal enger und bis Bingen erstreckt sich der Abschnitt, der als Weltkulturerbe eingestuft wird.

Von Bingen bis Mainz wird der Rhein dann breit und fließt am schönen Rheingau entlang. 

Diesen Abschnitt von Koblenz bis zum Rheingau hatten mein britischer Freund und ich uns ausgesucht.

Leider konnten wir bei der kurzen Tour nur einiges, aber nicht alles entdecken. Aber der Rhein ist schön und wird sicher wieder ein Reiseziel zu einem späteren Zeitpunkt.

Der Abschnitt zwischen Koblenz und Bingen

Der Abschnitt zwischen

Koblenz und Bingen

Burg Stolzenfels

Auf der linksrheinischen Seite, südlich von Koblenz und gegenüber der Lahnmündung liegt die Burg Stolzenfels, ein gotisch wirkendes Gemäuer, das den Geist der Rheinromantik atmet. 1842 wurde Stolzenfels nach Plänen des Architekten Karl Friedrich Schinkel auf Geheiß des preußischen Königs Wilhelm IV. auf Ruinen der Vorgängerburg errichtet. Die vorherige Burg war vom Kurtrierer Erzbischof Arnold von Isenburg in den Jahren 1242-1249 errichtet worden. Sie diente der Sicherung der Territorialgrenze von Kurtrier; auf dem gegenüberliegenden Rheinufer lag Kurmainz. 1688 wurde die Burg von den Franzosen im Pfälzischen Erbfolgekrieg niedergebrannt und diente seitdem als Steinbruch.

Die gesamte Rheinprovinz fiel nach dem Wiener Kongress an Preußen. Mittelalterliche Geschichte war im 19. Jahrhhundert genauso angesagt wie romantische Verklärung, woraufhin die Pläne für den romantisierenden Wiederaufbau entstanden.

(Willst du wissen, warum die Rheinprovinz zu Preußen kam? Klick hier.)

Die heutige Burg wurde im Stil der Neogotik gestaltet und ist ein gelungenes Beispiel preußischer Rheinromantik. Eine Besichtigung sollte man sich nicht entgehen lassen. Die Inneneinrichtung ist eine Mischung aus mittelalterlicher Kunst, Waffen, Möbeln und Gemälden, kombiniert mit neogotischen Ausstattungen aus dem 19. Jahrhundert. Die Wandmalereien in der Schlosskapelle und im Kleinen Rittersaal gehören zu den bedeutendsten Werken der rheinischen Hochromantik. Der andere berühmte Preuße, der im Umfeld von König Friedrich Wilhelm IV. schuf, war der Gartenarchitekt Peter Joseph Lenné, der die Gartenanlagen entwarf. Der Garten mit Springbrunnen und Pergola strahlt eine romantische Harmonie aus. Die ganze Burg wirkt wie ein Märchenschloss und als solches haben Friedrich Wilhelm IV. und seine Frau Elisabeth Ludovika von Bayern auch gewollt. Die bayrische Herkunft von Elisabeth Ludovika ist nicht zu übersehen. Weiß-blaue Gestaltungselemente finde ich im gesamten Schloss.

(Willst du mehr über die Bauten wissen, die in Preußen unter der Regentschaft von Friedrich Wilhelm IV. gebaut wurden? Klick hier.)

Bacharach

Die Gegend um Bacharach

Von der Burg Stolzenfels ging unsere Reise gleich weiter nach Bacharach auf derselben Rheinseite. Wir näherten und dem malerischen Ort über die Rheinuferstraße und waren schon bei der Anfahrt beeindruckt von der Stadtmauer mit ihren Toren und Türmen. Schon Victor Hugo wurde von der Schönheit des Ortes in den Bann gezogen und schrieb in sein Tagebuch: "Bacharach ist wohl der älteste von Menschen bewohnte Ort, den ich in meinem Leben gesehen habe. Man glaubt, daß ein Riese, der mit Antiquitäten gehandelt hat, am Rhein einen Kramladen aufschlagen wollte. Diese alte Feenstadt, wo es von Sagen und Legenden wimmelt, wird von einem malerischen Schlag von Einwohnern bewohnt." 

Unsere erste Anlaufstelle war der Alte Posthof, 1593 von Thurn und Taxis gegründet. (Willst du mehr über die Fürsten von Thurn und Taxis erfahren? Klick hier.) Dort bekommt man heute jedes gewünschte Rheinklischee erfüllt: Ein kopfsteingepflasterter Innenhof, oberhalb auf einem Felsvorsprung die gotische Ruine der Wernerkapelle, das Fachwerkambiente im Hof, im Gasthaus schön gerahmte Radierungen und Gemälde mit Rheinansichten an den Wänden. An einer offenen, mit Galerie versehenen Gebäudeecke im Hof schwingt sich eine hölzerne Wendeltreppe nach oben und wenn man durch das Restaurant zum Winand-Turm geht, kann man in dessen Innerem Malereien aus dem 15. Jahrhundert sehen. Hier, im Posthof soll im 19. Jahrhundert massenweise der europäische Hochadel eingekehrt sein. 

 

Im Ort geht es weiter zum Altkölnischen Hof. Er liegt zentral neben der Peterskirche. Dort stand einst der Kurkölnische Saalhof, der im Besitz des Kölner Erzstifts war. Dieser Saal war ein Mehrzweckgebäude, in dem Hoflager (König Ludwig von Bayern, 1314) , Hochzeiten (Kaiser Karl IV. und Anna von der Pfalz ,1349), Stadtratsitzungen (ab 1356), Weinbörsen und Gerichtsverhandlungen (im 15. und 16. Jahrhhundert) stattfanden. 1810 wurde der Saal von den Franzosen abgerissen. Das heute wiederaufgebaute Gebäude ist der Altkölnische Saal, das Hotel darin der Altkölnische Hof. 

Altkölnischer Hof, Bacharach
Altkölnischer Hof, Bacharach

Hotel Altkölnischer Hof, Bacharach

Ein paar Meter weiter findet man das Alte Haus. Es ist eines der bekanntesten Fachwerkhäuser am Rhein und vielleicht auch ganz Deutschlands, da es in vielen Bildbänden und Kalendern abgebildet ist. Es wurde 1586 errichtet, seine Anfänge liegen aber im 14. Jahrhundert. Das Alte Haus hat alle Stadtbrände und Zerstörungen durch Kriege überdauert. In seinem Inneren kann man Wandmalereien des 19. Jahrhunderts besichtigen, unter anderem den Loreleyzyklus. 

Altes Haus, Bacharach
Bacharach Altes Haus Altkölnischer Hoif

Bacharach, Das Alte Haus und links davon der Altkölnische Hof

Geht man weiter, erreicht man nach wenigen Metern die Alte Münze. Hier wurden Gulden und Heller des kurrheinischen Münzvereins geprägt. Angefangen hatte alles mit dem rheinischen Kurfürsten Pfalzgraf Ruprecht I., der hier 1356 die ersten Münzen prägen ließ. An der Straßenseite sieht man eine Tafel mit den Namen der Kurfürsten, deren Münzmeister in den Jahren von 1356 bis 1508 hier arbeiteten.

In allen drei Häuser, Kurkölnischer Hof, Altes Haus und Alte Münze, kann man gut essen und wegen des schönen Ambientes lohnt es auf jeden Fall.

Um zur Burg Stahleck zu kommen, folgt man der Blücherstraße, die zwischen dem Altkölnischen Hof und der Peterskirche westwärts verläuft bis zu Malerwinkel, von wo sich der Burgweg serpentinenartig nach oben windet.

Die Burg ist heute eine Jugendherberge. Man kann sie nicht von innen besichtigen und daher gibt sie nicht viel her, außer dass man von dort eine gute Sicht auf den Rhein hat.

Eigentlich ist sie ein wichtiges Bauwerk für die Pfälzische Geschichte. Sie wurde 1135 von den erzbischöflichen Vögten Kurkölns errichtet. Die Herrschaft Kölns im Raum Bacharach endete als der Stauferkönig Konrad III. die Pfalzgrafschaft 1142 an seinen Schwager Hermann von Stahleck verlieh. Die Burg wurde zur Residenz der Pfalzgrafen am Rhein und damit vorübergehend zum Zentrum der Pfalzgrafenschaft. 

1194 fand auf der Burg die legendäre Hochzeit von Konrads Tochter Agnes mit Heinrich statt, dem Sohn Heinrichs des Löwen, eine Liaison zwischen Staufern und Welfen, mit der der staufisch-welfische Streit beigelegt werden sollte. 

Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Burg insgesamt achtmal belagert und erobert. Im Pfälzischen Erbfolgekrieg, begonnen von Ludwig XIV., wurde sie von französischen Truppen gesprengt, wie auch große Teile der Kurpfalz von den Franzosen verwüstet wurden. Bei der Sprengung der Burg wurde die darunter liegende Wernerkapelle gleich mit zerstört. Ein Wiederaufbau unterblieb wegen der Schwere der Zerstörung und wurde erst ab 1925 begonnen. 

Die Wernerkapelle unter der Burg wurde 1289-1430 als hochgotischer Zentralbau errichtet. Der Anlass des Baus war die Ermordung eines Jungen namens Werner im Jahr 1287, dessen Mord den Oberweseler Juden ohne Beweise angelastet wurde, worauf ein Pogrom am Mittelrhein entstand, in dessen Folge 40 Menschen umgebracht wurden. Daraufhin wurde diese Kapelle errichtet, die zu einem beliebten Wallfahrtsort wurde. Zerstört wurde sie durch die Sprengung der Burg, deren Teile bis zur Kapelle flogen. In der Romantik galt diese Ruine als besonders edel.

Man kann von der Burg Stahleck auch einen Stadtmauerrundweg starten, bei dem man durch sämtliche Türme und Stadttore der Stadt kommt und auf die umliegenden Weinberge steigt, 

Christian Eduard Böttcher: Sommernacht am Rhein

Sommernacht am Rhein

Christian Eduard Böttcher, 1862, Öl auf Leinwand, 117 × 183 cm, 

Kölnisches Stadtmuseum,

Lizenz: gemeinfrei

Das Gemälde  "Sommernacht am Rhein" von Christian Eduard Böttcher zeigt eine weinselige Gesellschaft in Rheinlandschaft. Die Nacht, der abgewandte einzelne Mann rechts, dessen Blick in die Ferne auf den silbern im Vollmondlicht glitzernden Rhein gerichtet ist - alles das strahlt den Geist der Romantik aus. Mich persönlich erinnert das Gemälde an Die Leiden des jungen Werther von Goethe. Lotte im Mittelpunkt des Bildes, sie gießt den Menschen Bowle ein, ist lebenspraktisch und erkennt die Bedürfnisse der anderen, Werther, in seiner entrückten, schwärmerischen Welt, bewundert Lotte für genau diese Fähigkeiten, spürt aber zugleich, das sie für ihn genau deswegen unerreichbar bleibt.

Für die Landschaft im Hintergrund des obigen Gemäldes war garantiert die Umgebung von Bacharach Vorbild. Man sieht die Kirche St. Peter und dahinter den Rheinverlauf Richtung Lorch.

Die Pfalz bei Kaub

Die Pfalz bei Kaub

Burg Pfalzgrafenstein bei Kaub

Ganz nah bei Bacharach befindet sich die Burg Pfalzgrafenstein auf einer Insel im Rhein. Der Einfachheit halber wird sie die 'Pfalz bei Kaub' genannt. Sie wurde in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts errichtet und gehörte zusammen mit weiteren Burgen (Burg Stahleck, Burg Gutenfels, Burg Herzogenstein und Sauerburg) zum Pfälzischen Sperrring, der die pfälzische Nordgrenze sichern sollte gegen die Expansionsgelüste der Grafen von Katzenelnbogens, deren Territorium südlich der Lahn lag und sich ungefähr bis Oberwesel also nah an die pfälzische Grenze ausdehnte. Die Pfalz darf man sich nicht als geschlossenes Territorium vorstellen. Dieser Teil, in dem Bacharach und Kaub liegen war ein kleiner Teil, umgeben von Kurmainz und der Grafschaft Katzenelnbogen.

Die Burg Pfalzgrafenstein diente nicht nur der Sicherung, sondern auch als Zollstation.

Will man zur Insel mit der Burg gelangen, muss man per Boot von der Kauber Seite übersetzen. Auf der Insel gibt es etwas Strand, ein paar hohe Bäume, die bei Hochwasser im Rhein stehen und natürlich die Veste. Die Lastkähne fahren zum Greifen nah vorbei - imposant sieht das aus. 

Pfalz bei Kaub

Im Inneren gibt es allerhand zu sehen, unter anderem einen interessanten Animationsfilm, der die Zeiten der Schifffahrt auf dem Rhein im Mittelalter veranschaulicht, so dass man eine Vorstellung davon bekommt, wie der Handel auf dem Fluss ablief und welche Funktion die Pfalz hatte, nämlich die Überwachung der Zolleinnahmen der Zahlstelle in Kaub.

Die Alte Zollschreiberei ist in Kaub noch von außen zu sehen.

Pfalz bei Kaub

Ein historisches Ereignis gigantischer Größe ereignete sich im 19. Jahrhhundert, als der preußische General Blücher mit einer Armee von 50.000 Mann und 15.000 Pferden auf dem Weg nach Waterloo war, um in Allianz mit den Briten Napoleon endgültig zu besiegen. Hier an der Pfalz bei Kaub überquerte die gesamte Armee am Neujahrstag 1814 den Rhein mithilfe einer Pontonbrücke. Ein Hauch von Weltgeschichte weht über diesem Ort.

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An das Ereignis erinnert das Blüchermuseum in Kaub im ehemaligen Hotel Stadt Mannheim, das schon seit dem 17. Jahrhundert eine Herberge war und in dem Blücher während der Operation wohnte. Die Originalräume Blüchers sind erhalten und ein Museum erklärt die gesamten Zeitumstände von der Französischen Revolution über die Befreiungskriege bis hin zu Waterloo. 

Heinrich Heine und der Rhein

Heinrich Heine und der Rhein

Heinrich Heine schrieb 1825 den unvollendeten Roman 'Der Rabbi von Bacharach', eine Geschichte böser Denunziation, in der dem Bacharacher Rabbi Abraham und seiner Familie von Fremden eine schwere Straftat angelastet wurde, die, nachdem sie im Ort keine Bleibe hatten finden können, vom Rabbi in sein Haus gebeten worden waren, und dessen 

Gastfreundschaft ausnutzten und ihm unbemerkt eine Kinderleiche unterschoben. 

Vermutlich wurde Heine von dem historischen Ereignis um den bereits oben erwähnten Werner aus Oberwesel angeregt, dem Namensgeber der Wernerkapelle in Bacharach, der im 13. Jahrhhundert unter ungeklärten Umständen starb. 

Interessant fand ich persönlich den Teil des Romanfragments, in dem der Rabbi, der vor der Denunziation fliehen musste, im Frankfurter Judenviertel ankommt. Heines Roman gibt eine anschauliche Beschreibung des Viertels, in der Frankfurter Judengasse, das bis zum Ende der napoleonischen Kriege existierte, als die Auflage aufgehoben wurde, dass alle Juden dort wohnen mussten. (Willst du mehr zur Judengasse wissen? Auf der Seite über Frankfurt steht es genauer. Klick hier.)

 

Heine und der Rhein sind wohl vor allem durch das Lied von der Loreley untrennbar miteinander verbunden. 

Hier ein Link zu einer Version der Loreley auf einer Platten-Spieldose, wie sie Ende des 19. Jahrhhunderts in Leipzig erfunden wurde. Mich verblüfft immer der voluminöse, satte Klang, wenn diese alten Spieluhren loslegen.

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Der Loreleyfelsen im Rhein ist letztendlich weniger spektakulär als der Mythos, der sich um ihn rankt. Es gibt liebreizendere Gegenden am Rhein und auf unzähligen Gemälden sieht der Felsen dramatischer aus, als er es letztendlich ist. Es genügt meiner Meinung nach, diesen Mythos im Hinterkopf zu haben, wenn man sich am Rhein aufhält. Eine Fahrt zum Fuß des Felsens fand ich letztlich nicht lohnend.

Eltville

Der Rheingau

Zwischen Koblenz und Bingen ist das Rheintal eng. Ab dem Binger Loch ist es dann vorbei mit dem schluchtartigen Verlauf. Flussaufwärts, also Richtung Mainz, Wiesbaden wird der Rhein breit, der Charakter der Landschaft wird großzügig. Rechtsrheinisch liegt Hessen mit dem Rheingau, linksrheinisch befindet sich Rheinland-Pfalz mit Rheinhessen. Am Binger Loch liegt Rüdesheim, der Touristenmagnet mit der Drosselgasse, ein Ort, den manche meiden, weil er zu touristisch ist, aber der Trubel gehört dazu und Rüdesheim ist einfach zu schön, um es auszulassen. 

Rüdesheim

Rüdesheim

Rüdesheim, Brömserhof

Hier wird Asbach Uralt gebrannt, entsprechend gehört der Branntwein in den Rüdesheimer Kaffee, den man z.B. im Café Engel in der Drosselgasse bekommt: Nicht billig, aber richtig gut. Dazu gibt es am Tisch eine kleine Show, bei der der Rüdesheimer Kaffee vor den Augen der staunenden Besucher zubereitet und erklärt wird. Der flotte Kellner machte das alles für meinen britischen Besuch auf Englisch und garnierte seine Erläuterungen mit Fragen zum englischen Fußball - währenddessen wurde der Würfelzucker mit Asbach getränkt, alles flambiert, mit Kaffee abgelöscht, Sahnehaube drauf - fertig!

Das wirkt wie Omas Lieblingsgetränk, aber manches, was unsere Altvorderen tranken und aßen, ist vielleicht besser, als man glaubt. Z.B. hat auch der Jägermeister seine Rehabilitierung schon vor einigen Jahrzehnten sehr erfolgreich geschafft. 

(Nachtrag, Stand Juni 2022. Das Café Engel gibt es nicht mehr, vermutlich hat ihm Corona ein Ende bereitet, aber Rüdesheimer Café bekommt man auch in vielen anderen Lokalen.)

Rüdesheimer Kaffee
Rüdesheim
Rüdesheim
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Eine empfehlenswerte Tour kann man von Rüdesheim mit dem sogenannten "Ringticket" unternehmen, einem Kombiticket, das einen von Rüdesheim mit der Seilbahn zum Niederwalddenkmal bringt. Von dort startet ein ausgeschilderter Wanderweg durch den Niederwald auf den Höhen zum Jagdschloss Niederwald, von dort geht es mit einem Sessellift hinab nach Assmannshausen, wo man mit einem Schiff der Bingen-Rüdesheimer-Schiffahrtgesellschaft zurück nach Rüdesheim fahren kann. Es lohnt sich auch, noch einen Blick in die Burg am gegenüberliegenden Ufer, Burg Rheinstein bei Trechtingshausen, zu unternehmen. Insgesamt sollte man fünf Stunden für diesen Tagesausflug einplanen.

Nähere Infos zum Ringticket? Klick hier.

Das Niederwalddenkmal

Das Niederwalddenkmal

Auch, wenn man den Rundweg nicht machen will, lohnt sich die Fahrt mit der Seilbahn zum Niederwalddenkmal.

Gerade noch im quirligen, lauten, sommerlich heißen Rüdesheim, verlässt man die Talstation mit der Gondel und prompt umgibt einen erholsame Ruhe. Vor allem weht in der offenen Gondel eine wohltuend abkühlende Brise - an heißen Hochsommertagen im Rheingau eine willkommene Erfrischung. Lautlos schwebt man über die Weinberge und genießt die erholsame Stille für circa zehn Minuten. Von oben sieht man mitleidig auf ein paar ganz Tapfere herab, die den Aufstieg durch die brennend heißen Rebenhänge zu Fuß schaffen wollen und sich ächzend, mit Schweißtüchern unter der Sonne im Zenit den Berg hinauf quälen.

Seilbahn Rüdesheim

Das Niederwalddenkmal ist ein Relikt schlechterer Zeiten des Verhältnisses zwischen Deutschland und Frankreich. Germania wacht und richtet ihren Blick nach Westen, um den Rhein vor Feinden, die vom Westen kommen, zu schützen. Der Südwesten Deutschlands war seit Ludwig XIV. ein stets von Franzosen heimgesuchtes und verbranntes Stück Erde, wie man ja bereits an den erwähnten ständigen Zerstörungen von Burgen etc. lesen konnte.

Die Folgen dieser Erzfeindschaft sind bekannt. Heutzutage kann man sich derart nationalistisch aufgeladene Gefühle glücklicherweise nicht mehr vorstellen und es ist zu hoffen, dass dies so bleibt. 

Niederwalddenkmal
Hildgard von Bingen

Hildegard von Bingen

Hildegard von Bingen, Wallfahrtskirche St. Hildegard, Eibingen, Rüdesheim

Skulptur der Hildegard von Bingen in der kath. Pfarrkirche St. Hildegard, Rüdesheim am Rhein

In Rüdesheim begegneten wir einer der prominentesten und bedeutendsten  Frauen des Mittelalters, Hildegard von Bingen (1098 - 1179). Sie war nicht nur in Rüdesheim tätig, sondern in der gesamten Region der Nahe und ihrer Mündung in den Rhein. Wenn man sich mit Hildegard beschäftigen will, muss man auch den Rhein überqueren, was bequem möglich ist mit der Fähre zwischen Rüdesheim und Bingen.

In Disibodenberg im Naheland stand das Benediktinerkloster, in dem sie den größten Teil ihres Lebens und ihre Kindheit verbrachte. Dort wurde sie 1112 als 14-jährige aufgenommen. Heute findet man an dem Ort des Klosters nur noch eine Ruine. Es soll dort ein Kraftfeld geben - manche sagen, das stärkste Europas - das viele Besucher anlockt, die die spirituelle Aura des Ortes spüren wollen. Hildegard hatte schon als Kind Visionen. Papst Eugen III. erkannte ihre seherischen Fähigkeiten an und dank der päpstlichen Bestätigung wurde sie eine der berühmtesten Frauen ihrer Zeit.

 

Es kam zum Zerwürfnis mit dem Abt des Klosters Disibodenberg, so dass Hildegard im Alter von 53 Jahren, nachdem sie 40 Jahre in Disibodenberg gelebt hatte, ihr erstes eigenes Kloster 1151 auf dem Rupertsberg bei Bingen im heutigen Stadtteil Bingerbrück gründete. Von dem Kloster in Bingen ist nichts mehr erhalten außer dem Keller, der exakt unter der Abteikirche des ehemaligen Klosters liegt.

Da Hildegard einer hochadeligen Familie entstammte, fiel ihr der Umgang mit mächtigen Persönlichkeiten nicht schwer und durch diese Fähigkeiten konnte sie ein Schutzprivileg des Kaisers für ihr Kloster erwirken.

Warum ging Hildegard nach Bingen? Die Siedlung lag an der Mündung der Nahe in den Rhein - ein Knotenpunkt. Außerdem war der Rhein schon damals eine wichtige Verkehrsader, an dem bereits die Römer wichtige Städte gegründet hatten, die im Mittelalter zu bedeutenden Bischofssitzen wurden. Verkehrswege entwickelten sich gleich mit, es war für mittelalterliche Verhältnisse eine Region mit  hochentwickelter Infrastruktur.

Auch die Dichte bedeutender Bauten auf linksrheinischer, ehemals römischer Seite zeugt davon: die Kaiserdome von Speyer, Worms und Mainz, bedeutende Bischofssitze wie Mainz, Trier und Köln - die Gegend war ein Zentrum christlich-weltlicher Macht. 

Als Hildegards Kloster auf dem Rupertsberg aus allen Nähten platzte, gründete sie 1165 ein zweites Kloster auf der gegenüberliegenden 

Rheinseite in Eibigen, einem heutigen Ortsteil von Rüdesheim. Um 1900 zogen die Benediktinerinnen von dort in die neugebaute Abtei St. Hildegard oberhalb von Rüdesheim in den Weinbergen gelegen, wo sie bis heute das Erbe Hildegards in Ehren halten und dort unter anderem Weine produzieren als einziges Ordensweingut Deutschlands, in dem Ordensschwestern aktiv bei der Weinherstellung mitarbeiten.

Die Schwestern des Klosters sind offen für die heutige Zeit und bieten vielfältige Aktivitäten für Interessierte, z.B. Wanderungen durch die Weinberge oder öffentliche Termine, bei denen sie sich den Fragen von Besuchergruppen, Journalisten und Vereinen stellen. 

Fünfmal täglich singen sie in der Abteikirche gregorianische Choräle. Man kann den Gesang hören, wenn man als Pilger oder Tourist zur richtigen Zeit kommt, manche Besucher finden genau deswegen ihren Weg hierher, andere kommen zufällig und vermuten, dass der Choral mit seinem makellosen, glockenreinen Klang vom Tonband kommt, denn man sieht die Schwestern beim Singen nicht, sie sitzen in einem Schiff nördlich vom Altar. Die spirituelle Aura ist wunderschön. Es ist das einzige Kloster Europas, in dem der gregorianische Choral noch täglich gesungen wird.

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Benediktinerinnenabtei St. Hildegard in den Weinbergen oberhalb von Rüdesheim. Die Schwestern produzieren ihren eigenen Klosterwein.

Hildegardkloster in Rüdesheim am Rhein
Hildegardkloster in Rüdesheim am Rhein

Bronzeplastik der Hildegard von Bingen von Karl Heinz Oswald im Vorhof des Hildegard-Klosters

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Das Innere der Abteikirche, 

Romanische Architektur mit Jugendstilmalereien

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Warum ist Hildegard so berühmt? Sie war Medizinerin, Pflanzenkundlerin, Äbtissin, Mystikerin, Komponistin. 2012 wurde sie zur Kirchenlehrerin erhoben, als vierte Frau der Kirchengeschichte überhaupt.

Als Botanikerin sammelte und deutete sie das damalige Wissen über die Pflanzenheilkunde ihrer Zeit, das Aussagen zu allen Aspekten enthältBehandlung klassischer Krankheiten, Vertreibung von Dämonen, Pflanzen, die das Liebesleben stimulieren oder mildern usw. "Cause et Cure" war ihr Buch über die Krankheiten und ihre Heilungen, "Physica" war ihre Schrift über medizinische Rezepturen.

Im Mittelalter glaubte man, dass vier Säfte - Blut, Schleim, gelbe und schwarze Galle - im Körper eines gesunden Menschen im Gleichgewicht sein müssen. Sobald dieses Gleichgewicht gestört ist, wird der Mensch krank. Diesen vier Körpersäften wurden die Eigenschaften feucht, trocken, kalt und warm zugeordnet. Um das Gleichgewicht wiederherzustellen, wurde z.B. ein Mensch, der an einer Krankheit litt, die von kaltem, feuchtem Schleim hervorgerufen wurde, mit einer Pflanze behandelt, die Trockenheit, und Wärme hervorruft, eine Herangehensweise, die interessanterweise in sehr ähnlichen Kategorien wie der Einteilung der Körpersäfte und dem Prinzip des Gleichgewichts in der traditionellen chinesischen Medizin bis heute praktiziert wird.

Ihre Sicht auf den Zusammenhang von Welt, Mensch und Natur sucht das Gleichgewicht, denn erst im Gleichgewicht ist alles gesund, sobald etwas ins Extreme umschlägt, wird es krank, sobald die Dinge aus dem Gleichgewicht geraten, schreien die Urkräfte auf.

 

Ihre Visionen hielt sie in ihrem Buch "Scivias" fest. Es war schon im Mittelalter ihr bekanntestes Buch und gilt heute als ihr wichtigstes. Im Hildegard-Kloster in den Weinbergen bei Rüdesheim liegt die einzige illuminierte Handschrift, die zu Zeiten Hildegards hergestellt wurde.

Hildegards Vermächtnis scheint heute wieder aktueller zu sein. Sie forderte den sorgsamen Umgang mit der Schöpfung und dass der Mensch bei der Gestaltung und der Bewahrung der Schöpfung zum Mitarbeiter Gottes wird. Dies war zu ihrer Zeit ein revolutionärer Gedanke: Gott hatte die Welt erschaffen, aber der Mensch war berufen, mitzuarbeiten an ihrer Weiterentwicklung und Pflege.

Wegen der Aktualität dieser Gedanken und der Würdigung starker Frauen in der heutigen Zeit, kann man mit den Schriften Hildegards die Menschen heute nach 900 Jahren wieder erreichen.

Will man noch mehr über Hildegard erfahren, lohnt ein Besuch im Bingener Museum am Strom, direkt am Rhein gelegen. Dort gibt es eine große Dauerausstellung über Hildegard.

Danach lohnt eine Fahrt auf den Rochusberg zur Rochuskapelle, einem weiteren wichtigen Ankerpunkt bei einer Pilgerreise auf den Spuren Hildegards. 

Die Wallfahrtskirche St. Hildegard mit dem Reliquienschrein, in dem ihre Gebeine aufbewahrt werden, befindet sich in Rüdesheim Eibigen.

Reliquienschrein, Hildegard von Bingen, Wallfahrtskirche St. Hildegard, Eibingen, Rüdesheim

Reliquienschrein der Hl. Hildegard von 1929, aus vergoldetem Kupfer auf, der nach einem Entwurf des Benediktiners Radbod Commandeur aus Maria Laach durch den Goldschmied Josef Kleefisch aus Köln gefertigt wurde, St. Hildegard (Eibingen), Rüdesheim am Rhein

Schloss Johannisberg,

Fürst von Metternich, der beste Riesling und die Trockenbeerenauslese

Schloss Johanisberg
Schloss Johannisberg, Geisenheim, Metternich

Von Rüdesheim geht es ca. 12 Kilometer weiter zum Schloss Johannisberg, zu einem echten Höhepunkt für Weinfreunde. Wo heute das Schloss thront, gab es schon früh ein Benediktinerkloster, das im Bauernkrieg 1524/25 und im Markgräflerkrieg 1552 zerstört wurde. 1563 wurde es mit dem Tod des letzten Abts aufgelöst, schließlich wurde der Berg verpfändet. 

Aufwärts ging es erst 1716 als die Fürstabtei Fulda den Johannisberg kaufte und dort eine Sommerresidenz für den Fuldaer Fürstabt erbauen ließ, das Schloss Johannisberg. Seitdem wird auf dem unterhalb liegenden Weinberg Riesling angebaut. Die Domäne bezeichnet sich heute als das erste Riesling-Weingut der Welt. 

Hier wurde die Flaschenabfüllung eingeführt und die Trockenbeerenauslese entdeckt. Die Entdeckung der Trockenbeerenauslese geschah eher zufällig. Jedes Jahr im Herbst wurden vom Johannisberg Trauben zum Fürstabt nach Fulda gebracht, damit der über die Ernte entscheiden konnte. 1775 wurde der Kurier bei dieser Reise aufgehalten, so dass die Rückkehr zum Johannisberg viel länger dauerte als die üblichen acht Tage. Durch diese Zeitverzögerung waren die Weintrauben auf dem Johannisberg mittlerweile in Fäulnis übergegangen. Man kelterte trotzdem daraus Wein und stellte fest, wie wohlschmeckend er war, so dass man die Edelfäule zu schätzen lernte und die Spätlese zum System ausbaute. Beeren- und Trockenbeerenauslese sowie Eiswein, also Wein aus gefrorenen Trauben, wurden ebenfalls hier, im Jahr 1858 entdeckt. 

Schloss Johannisberg, 2018er Riesling Eiswein

Das Schloss litt während der Koalitionskriege, die zwischen Napoleon und anderen europäischen Mächten stattfanden. Nach dem Reichsdeputationshauptschluss 1803 wurde der Johannisberg hin- und her gereicht. Vom Haus Oranien-Nassau an das Kaiserreich Frankreich, an das Erzherzogtum Österreich, bis es dann durch den österreichischen Kaiser Franz I. an den österreichischen Außenminister Herzog Metternich für dessen Verdienste beim Wiener Kongress geschenkt wurde. 

Damals kamen moussierende Weine in Mode. Metternich tat sich mit Jacob Söhnlein zusammen und stellte aus hervorragenden Rieslingweinen den Fürstensekt her, der schon 1867 die Goldmedaille bei der Weltausstellung in Paris gewann. Seit 1925 bürgt die Familie Metternich mit ihrem Namen für die Qualität des Sekts, seit 1971 ist das Konterfei von Fürst von Metternich auf den Flaschen zu sehen.

Das Schloss wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und nach dem Krieg mithilfe finanzieller Mittel des Lebensmittelfabrikanten Dr. Oetker wiederaufgebaut. Oetker und der Nachfahre der Metternichs waren gute Freunde, so dass das Schloss, nachdem Metternich und seine Frau kinderlos verstorben waren, an Oetker überging. Bis heute hat die Familie Oetker eine Wohnung in dem Anwesen. Ansonsten findet dort das Rheingau-Musik-Festival statt. Besichtigen kann man das Schloss nicht von innen. Aber man versäumt nichts - eine barocke Ausstattung gibt es nicht mehr.

Schloss Johannisberg, Geisenheim, Metternich
Katholische Pfarrkirche, Basilika Schloss Johannnisberg
Goetheblick, Schloss Johannisberg, Geisenheim, Metternich
Brentanohas in Oestrich-Winkel

Das Brentanohaus in Oestrich-Winkel

Ein paar Meter weiter vom Schloss gibt es den sogenannten Goetheblick, heute ein Weinprobierstand in den Weinbergen mit schönen Blick auf das Rheintal. 

Goethe, nach dem dieser Platz benannt ist, war verschiedene Male im Rheingau. Erwähnenswert ist auch sein Besuch im Spätsommer 1815 bei den Brentanos, der bekannten Frankfurter Kaufmannsfamilie, deren Kinder Clemens und Bettina die romantische Dichtung in Deutschland bereicherten. Die Familie besaß ein Sommerhaus in Oestrich-Winkel, das zu besichtigen ist. Es wurde 2014 von den Brentanos an das Land Hessen verkauft, das daraus ein Museum machte. Das Ungewöhnliche ist, dass dieses Haus mehrere Räume hat, die seit der Zeit der Romantik nie verändert wurden, so dass man eine Zeitreise machen kann, indem man durch die Originalräume wandelt. Außerdem war das Haus in der damaligen Zeit ein Zentrum der Rheinromantik, in dem sich nicht nur Goethe einfand, sondern auch Achim von Arnim, die Brüder Grimm, Freiherr von Stein und Karoline von Günderode. Die sanfte Rheingaulandschaft und das felsige Mittelrheintal mit seinen Burgen regten die Vorstellungswelt vieler Schriftsteller an, so dass hier die Rheinromantik entstand und das Brentanohaus ein Anlaufpunkt und Begegnungsort wurde.

Da nichts verändert wurde und man heute sehen kann, wie die Brentanos und ihre Gäste damals lebten, ist das Haus ein kulturhistorisches Denkmal ersten Ranges. „Das historisch herausragende Bauwerk vermittelt – auch über Architektur und Landschaft – eine topographische Erinnerung an die Epoche der Romantik, welche die Rhein/Main-Landschaft kulturgeschichtlich nachhaltig geprägt hat“, sagt auch der Freundeskreis Brentanohaus.

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Schloss Vollrads

Schlos Vollrads
Schloss Vollards, Oestrich-Winkel, Rheingau

Vom Schloss Johannisberg kann man zum Schloss Vollrads wandern. Es liegt ca. zwei Kilometer entfernt in den Weinbergen und gehört zur Gemeinde Winkel.

Es besteht aus dem Kern einer mittelalterlichen Burg, die von dem Geschlecht der Greiffenclaus gebaut wurde. Der Wohnturm der Burg liegt heute inmitten eines Teichs und ist nur über eine kleine Brücke erreichbar. Später wurden barocke Gebäude um den Hof gebaut. 

Schloss Vollrads ist ein wunderbarer Ort, um Wein zu probieren und dazu traditionelle, einfache Gerichte im Stil einer Straußwirtschaft zu genießen. Man sitzt unter altem Baumbestand, Kastanien, Linden und Robinien und blickt auf die harmonisch angeordneten Gebäude und den Teich. 

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Zum Riesling einen Flammkuchen, Brezel, Spargelsalat, Handkäs mit Musik und Spundekäs. Handkäs mit Musik ist in Essigsud eingelegter, mit kleingeschittenen Zwiebeln und Kümmel bestreuter Harzer Käse. Köstlich. Spundekäs ist Frischkäse mit Sahnequark, Salz, Pfeffer und rotem Paprikapulver und gehackten oder in Ringe geschnittenen Zwiebeln, die darüber gestreut werden.

Seitdem im Jahr 1211 Mitglieder der Familie Greiffenclau das erste Mal Wein an das St. Viktorstift in Mainz verkauft hatten, entwickelte sich der Anbau von Riesling in den Weinbergen von Schloss Vollrads stetig weiter. 800 Jahre später konnte das Jubiläum als eines der ältesten Weingüter Deutschlands gefeiert werden.

Schloss Vollards, Oestrich-Winkel, Rheingau
Schloss Vollards, Oestrich-Winkel, Rheingau
Schloss Vollards, Oestrich-Winkel, Rheingau
Schloss Vollards, Oestrich-Winkel, Rheingau

Eltville

 

Von Vollrads ging es abwärts zum Rhein, an dem wir Richtung Eltville entlang fuhren. In Hattenheim, einem Ortsteil vor der Stadt, lud uns ein Weinstand, gelegen in einem Park zwischen Rheinuferstraße und Fluss, zum Verweilen ein. Am Selbstbedienungsstand gibt es Wein in gepflegten Gläsern. Wir suchten einen Tisch mit Blick auf den Fluss und genossen unseren Riesling mit Aussicht auf die vorbei fahrenden Schiffe auf den im Sonnenlicht glitzernden Strom. 

 

​Der Fluss wirkt bei Eltville fast wie ein See aus. Inseln, hier Auen genannt, lassen den Fluss noch breiter erscheinen. Weiße Motorboote liegen in stillen Häfen, die Orte wirken wohlhabend, die Häuser sind herausgeputzt. Neben schön renovierten mittelalterlichen Fachwerkhäusern sieht man pastellfarbene Barockfassaden und manche Villa. Der Kontrast zwischen der offenen Fläche im Rheingau und dem fjordartigen Tal flussabwärts ist groß. Hier in der Gegend um Eltville spürt man Weite und Licht, dagegen herrscht in dem engen Tal eher eine gewisse dunkle Atmosphäre. ​

 

Vor den Eltviller Ortsteilen Hattenheim und Erbach liegt die mehrere Kilometer lange Insel Marianneaue. Zusammen mit der Insel hat der Strom hier eine Breite von sage und schreibe 560 Metern. Die Insel ist ein Naturschutzgebiet und niemand außer Landarbeitern, Anwohnern oder geführten Besuchergruppen ist der Zutritt gestattet. Trotz Naturschutzes wird Riesling angebaut und deshalb gibt es ein hübsches Gutshaus. Die Insel gehört zum Schloss Reinhartshausen in Eltville/Erbach, die seit 1337 Rieslingweine produziert.

Eltville

Prinzessin Marianne von Oranien-Nassau

 

Ihren Namen Mariannenaue erhielt die Insel von der niederländischen Prinzessin Marianne von Oranien-Nassau, die 1855 das Schloss Reinhartshausen erwarb. Marianne war übrigens die Tochter von Wilhelmine von Preußen und Wilhelm von den Niederlanden und außerdem Enkelin von Friedrich Wilhelm II., welcher wiederum Neffe von Friedrich dem Großen war.

Marianne von Oranien-Nassau

Marianne von Oranien-Nassau, Bildquelle hier

Sie war eine ziemlich unkonventionelle Frau, denn sie hatte sich von ihrem untreuen Ehemann Albrecht von Preußen getrennt. Von da an war sie in Preußen und den Niederlanden geächtet und lebte mit ihrem bürgerlichen Lebensgefährten, mit dem sie einen gemeinsamen Sohn Johannes hatte, auf Schloss Reinhartshausen, das sie zu einem kulturellen Zentrum am Rhein ausbaute. Sie besaß eine Sammlung von über 600 Kunstwerken, für die sie das Schloss durch einen Galeriebau erweitern ließ, der heute nicht mehr existiert. Von der Sammlung ist noch ein kleiner Teil im Schloss, zu sehen, das bis vor kurzem noch ein Hotel war. Leider hat Corona die Hotelbetreiber in den Ruin getrieben. Jetzt sind dort ukrainische Flüchtlinge untergebracht (Stand 2022).

Mariannes Sohn Johann starb noch als Jugendlicher im Alter von 12 Jahren an Scharlach, woraufhin sie den Erbachern eine neugotische, evangelische Kirche schenkte, die Johanneskirche.

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Die neogotische Johanniskirche in Eltville Erbach

Es wäre Wert zu recherchieren, was mit ihrer Sammlung geschah und welche illustren Persönlichkeiten sich auf ihrem Schloss einfanden in jener Zeit, in der der Rhein bei Adelshäuptern und bürgerlichen Reisenden ganz oben auf der Liste der Reiseziele stand. Es gab 1932 eine Versteigerung von 171 Kunstobjekten aus der Sammlung Reinhartshausen, Rheingau in Berlin. Das dürfte ihre Kunstsammlung gewesen sein. Den Katalog der damals zu versteigernden Werke kann man digital in der Heidelberger Universitätsbibliothek einsehen (klicke dazu hier.)

Überhaupt war Marianne eine ziemlich erfolgreiche Unternehmerin, die ihre Besitztümer so verwaltete und mehrte, dass ihre Nachkommen der reichste Zweig der Hohenzollerndynastie wurden.

Sie besaß nicht nur das Rheingauer Schloss, sondern sie ließ das etwas überdimensionierte Schloss Kamenz durch Schinkel in Schlesien bauen, kaufte die Villa Calimontana in Rom, besaß die Villa Carlotta in Tremezzo am Comer See, die sie ihrer Tochter zur Vermählung schenkte, sie finanzierte den Wilhelmsturm in Dillenburg mit dem größten Anteil, schenkte Erbach die evangelische Kirche usw. (Willst du mehr über den Wilhelmsturm in Dillenburg erfahren? Klicke hier.)

 

Weiter ging unsere Fahrt ins Zentrum von Eltville. Bald weisen Schilder den Weg zu Weingütern, die Dichte der Michelin-Restaurants wird höher, Sektkellereien liegen am Ortseingang.

Eltviller Rosentage

 

Eltville ist ein Kleinod mit einer schönen Altstadt und einer kurfürstlichen Burg, die direkt am Rhein liegt. Besonders hervorzuheben sind die Eltviller Rosentage. Dann schäumt es von Blüten, ganze Stadtmauern sind meterhoch mit Kletterrosen bewachsen, der Rosengarten an der kurfürstlichen Residenz zeigt, was er kann, und bei dem dazugehörigen Stadtfest gibt es an den Ständen an der Promenade viel Kulinarisches und Wein unter schattenspendenden Platanen - solche Tage vergisst man nicht.

Eltviller Rosentage
Eltviller Rosentage
Eltville Marktplatz mit Pfarrkirche Peter und Paul
Hotel Glockenhof, Eltville, Am Markt, Eltville
Eltviller Rosentage
Eltviller Rosentage
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Herrenhaus auf der Königsklinger Aue

Herrenhaus auf Königsklinger Aue

Herrenhaus auf der Königsklinger Aue

Bei den Eltviller Rosentagen bildet die Burg, das Wahrzeichen Eltvilles, eine perfekte Kulisse, zumal der sogenannte Amtsgarten auf dem Residenzterritorium ein Rosarium ist. Von der Wehrmauer hat man einen wunderschönen Blick auf eine weitere Rheininsel, die gegenüberliegende Königsklinger Aue, mit einem Point de Vue, einem auf der Insel liegenden barocken Herrenhaus mit hohem Mansardendach, einer Freitreppe, die direkt von einer skulpturengeschmückten Veranda mit Säulen und Balustrade zum Wasser führt. Man kann das Anwesen nicht besichtigen, es ist in Privatbesitz. 

Kurfürstliche Burg Eltville

Eltviller Rosentage, Kurfürstliche Residenz, Blick auf die Überreste des Palas und den Wohnturm

Im Jahr 1328 gab es in Kurmainz, einem der drei geistlichen Kurfürstentümer (Kurmainz, Kurköln und Kurtrier), eine Doppelwahl für den Bischofsstuhl. Das Mainzer Domkapitel wählte den Trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg zum Erzbischof von Mainz und der Papst setzte gleichzeitig einen anderen Erzbischof ein, Heinrich von Virneburg.

Durch diese Doppelbesetzung wurde Eltville zur zweiten Bischofsresidenz neben Mainz. Man begann 1330 einen Burgbau, der im 14. und 15. Jahrhundert die bevorzugte Residenz der Mainzer Erzbischöfe wurde. Im Dreißigjährigen Krieg zerstörten die Schweden die Burg.

Heute beherbergt der Wohnturm, der unzerstört blieb, einen Museumsladen, eine Grafenkammer mit Wandmalereien aus dem 14. Jahrhundert und einem mächtigen Kamin, eine Gutenbergausstellung und einiges mehr.

Eltviller Rosentage, Kurfürstliche Residenz, Blick auf den Wehrgang über den Wehrgraben und links auf die Reste des Palas
Kurfürstliche Burg, Eltville
Kurfürstliche Burg, Eltville

Turm der Kurfürstlichen Burg zu Eltville

Kloster Eberbach

Kloster Eberbach

 

Oberhalb von Eltville liegt das Kloster Eberbach, Drehort des Films 'Der Name der Rose' und ein schönes Staatsweingut mit interessanten Weinkellern. Das unten zu sehende ehemalige Dormitorium des Klosters war im Film das Skriptorium, in dem die Mönche Bücher schrieben und malten. Man kann im Kloster an einer Weinprobe teilnehmen, die im Weinkeller stattfindet, beleuchtet mit Kerzen, die auf den Weinfässern stehen bei spärlichem, aber stimmungsvollem Licht.

Kloster Eberbach

Das Dormitorium im Kloster Eberbach, Drehort für den Film Im Namen der Rose

Kloster Eberbach
Kloster Eberbach
Kloster Eberbach
Hochheim

Hochheim

Etwas weiter weg von Eltville, abgelegen und touristisch nicht sonderlich interessant, aber trotzdem durchaus spannend - ich hatte ja Besuch aus England - war ein Besuch in Hochheim am Main, denn dort gibt es ein Denkmal, das an Queen Victorias Rheinbesuch erinnert. Sie war 1845 mit ihren deutschen Ehemann Prince Albert auf einer Rheinreise. Als Liebhaber von Hocheim-Weinen nutzten sie die Gelegenheit für einen kurzen Besuch des Weinbergs vom Winzer Georg Michael Papstmann, dessen Hang als beste Lage galt. 1850 fragte Papstmann bei Ihrer Majestät an, ob er den Weinberg nach ihr, der Königin, benennen dürfe. Im selben Jahr noch erteilte die Königin die Erlaubnis dazu. Drei Jahre später wurde der Berg von den Behörden in Nassau umbenannt und Papstmann errichtete das Queen-Victoria-Monument, das am 24. Mai 1854, dem 35. Geburtstag der Königin, eingeweiht wurde - ein schönes Denkmal im Stile der englischen Neugotik.

Hochheim, Victoria-Denkmal, https___comm

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Hochheim, Königin Victoria-Denkmal

Den Link zu diesem Bild findest du hier.

Queen Victoria

Queen Victoria mit ihrer Krone, einer extra für sie angefertigten kleinen Version, da ihr die große Krone zu schwer war. Willst du mehr über Victoria wissen? Auf der Seite über Franken, erfährst du mehr, klick hier.

Der Hochheim-Rheingau-Riesling wird übrigens bis heute vom Londoner Weinhaus Berry Bros. und Co. verkauft (Die Briten nennen ihn Ho"ck"heim, weil sie das "ch" in "Hoch" nicht aussprechen können und kürzen ihn ab zu "Hock").

Wenn man bei der historischen Preisliste genau hinsieht, stellt man fest, dass die Reingauer Rieslinge preislich über den großen Bordeauxgewächsen lagen. Berry Bros. ist seit König Georg III. bis heute Hoflieferant des englischen Königshauses. Das Unternehmen wurde 1698 gegründet. Der Rheingau war im 19. Jahrhundert fest in aristokratischer Hand, in Wiesbaden kurten Kaiser, Zaren und Könige - und alle tranken natürlich Riesling.

Weinliste Berry Bros & Co.
Hochheimer Königin Victoria Berg, Rheingau Riesling

Heute ist die Umgebung des Denkmals nicht mehr besonders ansprechend. Eine Regionalbahn auf überdimensionierter Betontrasse fährt dicht daran vorbei, in der Ferne sieht man die Opelwerke von Rüsselsheim, Strommasten verschandeln die Umgebung, im Hintergrund ragen mehrere Hochhäuser hervor. Das Denkmal selbst war bei unserem Besuch (2019) eingerüstet und wartete seit langem auf eine Renovierung (deshalb habe ich ein Internetfoto eingestellt, da wir nur das eingerüstete Denkmal sehen konnten). Inzwischen ist es aber wieder frisch renoviert und herausgeputzt. Aber wer interessiert sich noch dafür? Wer kommt überhaupt noch dahin? Wir mussten den Ort suchen, kein Hinweisschild wies ihn aus und gefühlt waren wir die einzigen, die sich anscheinend noch hierhin verlaufen außer ein paar Spaziergängern, die ihre Hunde ausführen. 

Hochheim
Mosel

Die Mosel

Während der Rhein einer begradigten Schiffsautobahn ähnelt, mäandert die Mosel durch ihr ursprüngliches Tal zwischen Hunsrück und Eifel. Sie hat eine geringe Strömung und wirkt oft wie ein See, so dass man ihre Fließrichtung kaum erkennen kann. Das liegt an den vielen Schleusen, die sie beruhigen. Auch ist sie deutlich weniger befahren als der Rhein, nur ab und zu kommt ein gemächlicher Lastkahn mit geringem Tempo vorbei. Sie ist nicht in ein gemauertes Flussbett gezwängt, sondern ihre Ufer senken sich von der Straße zum Wasser natürlich herab. Oft wirkt es bei der Fahrt auf der Uferstraße, als würde man fast auf Flusspegelhöhe fahren. An ihren Ufern gibt es wenig Verkehr, eine Eisenbahntrasse verläuft von Koblenz bis Bulley und verschwindet danach in der Voreifel. 

Es geht beschaulich zu. An der Mosel Urlaub zu machen ist echte Entschleunigung mit wunderbarer Stille.

Koblenz

Koblenz
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Deutsches Eck

Deutsches Eck

Unsere Fahrt entlang der Mosel beginnt am Deutschen Eck in Koblenz, wo sie in den Rhein mündet. Koblenz ist eine Großstadt mit über 100.000 Einwohnern. Verglichen mit den Orten, die einen an der Mosel erwarten, geht es hier recht lebhaft zu.

Das Deutsche Eck ist eine künstlich aufgeschüttete Landzunge auf der heute ein monumentales Reiterstandbild von Kaiser Wilhelm I. steht. Von dort führen Promenaden mit Parkanlagen und Restaurants an den Ufern von Rhein und Mosel entlang.

Der Name Deutsches Eck stammt vom Deutschen Orden, einer Ordensgemeinschaft, die vor allem in Erinnerung geblieben ist, weil sie Kreuzzüge ins Heilige Land machte und den Nordosten Mitteleuropas bis zum Baltikum christianisierte und kolonisierte, am bekanntesten ist vermutlich die Marienburg bei Danzig, heute eine der Hauptsehenswür-digkeiten Polens und ehemaliger Sitz des Deutschen Ordens im Osten. In Koblenz hatte dieser Orden eine Niederlassung direkt da, wo Rhein und Mosel zusammentrafen

Heute sind von dem weitläufigen Gebäudekomplex durch Kriegszerstörung nur noch das Deutschherrenhaus, die Ruine einer Kapelle und das Torhaus 

der Deutschordenskommende Koblenz übrig geblieben.

 

Das Reiterstandbild von Kaiser Wilhelm I. auf der Landzunge ist eine Rekonstruktion des ursprünglichen von 1897, das im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. In den Jahrzehnten nach dem Krieg blieb der Sockel leer und wurde zu einem Mahnmal der Deutschen Einheit. Bis 1993 gab es dort einen Fahnenmast mit der deutschen Flagge. Das heutige rekonstruierte Standbild geht auf die Initiative eines Koblenzer Verlegers zurück. 1993 wurde die Nachbildung des Denkmals nach heftigen Kontroversen dort aufgestellt. 

Das Denkmal wurde im 19. Jahrhhundert in einer Welle von Denkmalserrichtungen nach der Reichsgründung aufgestellt, die die Nation symbolisieren sollten. Das Niederwalddenkmal oberhalb von Rüdesheim gehört auch dazu. 

Die Rheinprovinz und ihre Vorläufer

Am Zusammenfluss von Rhein und Mosel befindet man sich auf ehemals römischen Territorium. Im Umkreis zwischen 100-130 Kilometer liegen die römischen Gründungen Mogontiacum (Mainz), Augusta Treverorum (Trier) und Colonia Claudia Ara Agrippinensium (Köln), die später im Heiligen Römischen Reich zu bedeutenden Bischofs- und Kurfürstensitze wurden. Koblenz selbst ist ebenfalls eine römische Gründung und damit eine der ältesten Städte Deutschlands. Ihr lateinischer Name ist Confluentes verweist auf den Zusammenfluss zweier Flüsse.

Stärker in den Fokus geriet die Gegend nach dem Dreißigjährigen Krieg, als der Rhein jahrhundertelang Objekt der Streitfrage war, ob er Deutschlands Grenze ist, wie es die Franzosen sahen, oder Deutschlands Strom, wie es die Deutschen wollten. Von 1798 bis 1814 wurde das Gebiet nach dem 1. und 2. Koalitionskrieg ein Teil Frankreichs, das Rhein-Mosel-Département.  

Später nach dem Wiener Kongress 1815 wurde dieses Gebiet dem Königreich Preußen zugeschlagen und Koblenz wurde Teil der preußischen Rheinprovinz, die 1822 gegründet wurde. 

Die Rheinprovinz war die westlichste aller preußischen Provinzen und erstreckte sich vom Saarland bis zum Niederrhein. Mit dieser Provinz wurde Preußen zur Schutzmacht Deutschlands an der Westgrenze.

Koblenz war der Sitz des Oberpräsidenten der Rheinprovinz.

Allerdings waren die Rheinländer wenig überzeugte Preußen, sie waren den Ideen der französischen Revolution gegenüber aufgeschlossen, was man am Rheinischen Recht erkennt, das auf der linksrheinischen Seite, also in Koblenz, Trier und Köln, gültig war, dem napoleonischen Code Civil.

In der evangelischen Kirche existieren die preußischen Provinzen bis heute in Form der Gliedkirchen, so entspricht die heutige "Evangelische Kirche im Rheinland" der ehemaligen preußischen Rheinprovinz.

Das alte kurfürstliche Schloss Philippsburg

Gegenüber vom Deutschen Eck liegt auf der anderen Rheinseite die Festung Ehrenbreitstein, zu der eine Seilbahn von der Rheinpromenade führt. Dieses Transportmittel wurde für die Bundesgartenschau 2011 gebaut und muss wieder entfernt werden, sobald es überholungsbedürftig ist. Der Status des Mittelrheintals als Weltkulturerbe soll andernfalls aberkannt werden. Es ist eine gute Verbindung zwischen der Altstadt und der Festung und die Fahrt in der Gondel eröffnet beeindruckende Ausblicke. 

Während die Festung oben auf dem Berg mit ihren schmucklosen Bastionen unzugänglich und militärisch wirkt, liegt unten am Fuße des Bergs, direkt am Rhein ein schöner Barockbau, das schlossartige Dikasterialgebäude, das nach Plänen von Balthasar Neumann und Johannes Seiz errichtet wurde, in dem die Verwaltung von Kurtrier untergebracht war. Die Verwaltung war nach Koblenz gebracht worden, nachdem die Trierer Kurfürsten schon vorher, während des Dreißigjährigen Krieges aus dem bedrohten Trier nach Koblenz umgezogen waren. Dort hatten sie unter Leitung des Kurfürsten Philipp Christoph von Sternes in den Jahren von 1626-1632 das Schloss Philippsburg im frühbarocken Stil errichten lassen. Mitte des 17. Jahrhunderts zog auch die Verwaltung hierher.

Das nicht mehr existierende Schloss Philippsburg lag nördlich von dem ehemaligen Dikasterialgebäude, direkt unterhalb der Festung am Rheinufer. Während des Ersten Koalitionskriegs (1792-1797 ) wurde es von den Franzosen zerstört, die die Festung Ehrenbreitstein besetzt hatten, aber die rechtsrheinische Seite 1801, nach dem Vertrag von Lunèville verlassen mussten. Bevor sie abzogen, sprengten sie die Festung, wodurch das darunterliegende Schloss gleich mit zerstört wurde. (Willst du mehr über den Vertrag von Lunèville und die Napoleonischen Kriege erfahren? Klick hier.)

Zum Zeitpunkt der Sprengung waren die Trierer Kurfürsten aber schon in das neu gebaute Kurfürstliche Schloss auf der Altstadtseite umgezogen. Den Schlossneubau auf der Altstadtseite hatte der Kurfürst Clemens Wenzeslaus von Sachsen 1786 begonnen, da er ein repräsentativeres Schloss braucht, immerhin war er von Sachsen und Polen Pompöseres gewohnt war als er in Trier und Koblenz vorfand.

Lange wurde das neue Schloss aber nicht bewohnt, gerade fertiggestellt, war es vorbei mit Kurtrier, denn nach dem Frieden von Luneville wurde die gesamte linksrheinische Seite ein Teil Frankreichs, alle linksrheinischen Fürsten, Kurfürsten usw. wurden enteignet und auch die kirchlichen 

Besitztümer im gesamten Heiligen Römischen Reich wurden beschlagnahmt und neu verteilt. 

 

Die Innenausstattung des Schlosses, die Clemens Wenzelslaus von Sachsen mitnahm, als er vor napoleonischen Truppen fliehen musste, befindet sich heute im Schloss Aschaffenburg, Schloss Nymphenburg, der Residenz in München, der Stadtresidenz Landshut und der Neuen Residenz Bamberg. 

 

Um zum Kurfürstlichen Schloss zu gelangen, geht man vom Deutschen Eck die Rheinuferpromenade etwas 1,5, Kilometer entlang und gelangt direkt dahin. Heute ist es ein Wiederaufbau nach dem Krieg in der Formansprache der 50er Jahre, der die wechselvolle Geschichte der letzten 250 Jahre widerspiegelt.

Exkurs: Monumentaldenkmäler in Deutschland
Di Rheinprovinz und ihr Vorläufer
Das alte kurfürstliche Schloss Philippsburg

Festung Ehrenbreitstein

Festung Ehrenbreitstein

Die Festung Ehrenbreitstein sah zum Zeitpunkt ihrer Zerstörung nicht so wehrhaft aus wie heute, sondern sie war ein Barockbau. Nachdem Kurtrier als Teil der Rheinprovinz an Preußen gegangen war, errichteten die Preußen 1817 - 1828 die heutige Festung, mit der das Mittelrheintal geschützt werden sollte. Das Bauwerk galt als uneinnehmbar und gehört zu den bedeutendsten Festungsbauten Europas. 

Bei Besichtigung ist allerdings das derzeitige Besucherkonzept schwer zu durchschauen. Die erste offensichtliche Frage beim Anblick von Ehrenbreitstein liegt auf der Hand: Warum steht auf diesem Sporn eine derartig gewaltige Festung? Die Antwort bleibt aus.

Schon bei der Ankunft mit der Seilbahn stellt man fest, dass der Weg zum Eingang schlecht ausgeschildert ist. Auch in der Festung wird man bei der Suche nach Informationen recht allein gelassen. Zusammenhänge werden nicht erläutert, dafür erfährt man viel über die Verpflegung der Soldaten und die Toiletten, z.B. dass das stille Örtchen bombensicher war. Vielleicht verweist das neben den Latrinen stehende Kunstwerk aus Klobürsten, deren Anordnung den Buchstaben B bilden, auf die Bombensicherheit. Die Abteilung mit Informationen über die Verpflegung wird mit der Ankündigung "Ohne Mampf kein Kampf" überschrieben. Originell, aber für die Frage nach den politischen Verhältnissen, die diese Festung entstehen ließen, wenig aufschlussreich. Darüberhinaus gibt es rekonstruierte Haftzellen und Wachbüros. Wir blieben ziemlich ratlos und waren von den Klobürsten eher befremdet.

Die Gegend, in der man sich befindet, der Mittelrhein (das gilt auch für den Oberrhein), war seit Ludwig dem XIV. bis zum Wiener Kongress ein politisch hochbrisanter Brennpunkt zwischen Frankreich und dem Heiligen Römischen Reich und später Preußen. Es ist nicht übertrieben, wenn man das Gewicht dieser damaligen aufgeladenen Situation sehr hoch einschätzt. Über einen sehr langen Zeitraum war der Konflikt zwischen Deutschland und Frankreich bestimmend für die Entwicklung der Politik in Mitteleuropa. Es wäre also interessant, wenn man darüber mehr erfahren würde als über Latrinen, Mampf und Kerker. 

Ansonsten ist die Festung ein beeindruckender Bau und die Besichtigung lohnt sich, auch wenn man wenig erfährt.

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Burg Eltz

Burg Eltz

Burg Eltz
Burg Eltz

Die Burg Eltz ist durch Instagram noch populärer geworden, als sie es vorher schon war. Tausende von Fotos tauchen im Internet auf. Früh hinzufahren lohnt sich, wenn man Besuchermassen umgehen will. Die Burg ist eine der schönsten Deutschlands und zierte von 1961 -1993 den 500-Mark-Schein. Sie wurde nie zerstört und ist seit 34 Generationen bis heute im Besitz der Grafen von Eltz. Die Geschichte der Familie Eltz begann vor 850 Jahren, als Kaiser Barbarossa dem Ritter Rudolf von Eltz eine Wohnburg am Handelsweg zwischen Maifeld und der Mosel schenkte.

 

Um zu ihr zu gelangen, geht man von einem Parkplatz ca. 15 Minuten durch einen Wald, der sich auf einmal zu einem Tal hin öffnet. Dort taucht sie vor einem auf, die sagenhafte Burg. Sie sieht aus wie ein Turm, wunderschön, verwinkelt, mit vielen Anbauten und Erkern, besonders die Dachregion ist malerisch mit ihrem Fachwerk und den vielen verschiedenen Türmchen und Dachformen. 

Eigentlich wurde die Burg im Laufe der Jahrhunderte immer weiter ausgebaut und vergrößert, dennoch sieht sie aus wie aus einem Guss.

Besonders groß ist die Grundfläche nicht, auf der sie steht. Es gab Platzmangel, denn sie liegt auf einem Felssporn, der aus dem Tal aufragt. Man konnte nicht in die Breite bauen, daher ging es in die Höhe.

Warum musste immer weiter angebaut werden, in diesem Fall in die Höhe? Die Burg ist eine sogenannte Ganerbenburg, d.h. um Erbstreitigkeiten unter drei Brüdern zu vermeiden, wurde die Burg 1268 unter den Dreien gleichermaßen verteilt, die dann ihren jeweiligen Bereich aufstockten, um mehr Platz zu bekommen. Insgesamt umfasst die Burg also drei Wohneinheiten. 

Heutzutage ist nur noch die Linie Eltz-Kempenich Burgbesitzer. Die übrigen hatten ihre Anteile an den Bruder verkauft. Der Hausherr Dr. Karl Graf von und zu Eltz-Kempenich, genannt Graf Eltz lebt mit seiner Familie in Frankfurt. Seine Burg empfängt jedes Jahr eine Viertel Millionen Besucher. 

Das alte Gemäuer ist in Schuss, eine Grundrenovierung in den Jahren 2009 bis 2011 für über vier Millionen Euro lässt sie wieder im Glanz erscheinen.

Übrigens wurde die Burg nie zerstört. In dieser Gegend Deutschlands geradezu ein Wunder. Wie kam es dazu? Ein Verwandter, Anton zu Eltz-Üttingen, diente zum entscheidenden Zeitpunkt im französischen Heer und strich die Burg von der Liste der zu zerstörenden Bauwerke.

Straußenwirtschaften

Straußwirtschaften, Besenwirtschaften und Co.

Weingut Knobloch Mosel

Wenn man an der Mosel unterwegs ist, gehört es zu den gemütlichen Momenten, in eine Straußwirtschaft einzukehren. Man erkennt sie an den Kränzen, die vor den Toreinfahrten der Winzerhäuser hängen. Manchmal sind es auch Besen mit bunten Bändern oder andere Zeichen, die die Einkehrmöglichkeit ankündigen. Je nach Region werden sie auch Besenwirtschaft, Besenschänke usw. genannt.

Meist sitzt man im weinberankten Innenhof eines Weinguts unter schattenspendenden Reben, manchmal auch in einer Scheune auf einfachen Bänken oder gleich im Weinkeller. In diesen Wirtschaften gibt es Wein aus eigenem Anbau und kleine Speisen wie Wurstplatten, Flammkuchen, Spundekäs usw.

Eine Straußwirtschaft ist ein sogenannter "erlaubnisfreier Betrieb", d.h der Besitzer kann ihn ohne Genehmigung betreiben, allerdings darf er nur vier Monate pro Jahr geöffnet sein, keine Beherbungsmöglichkeit anbieten und auf der Speisekarte dürfen nur kalte oder einfache warme Speisen angeboten werden.

Pfälzer Saumagen, Speisekarte Mosel

Zu den klassischen Gerichten einer Straußwirtschaft gehört in der Pfalz auch der Saumagen - manchmal schleicht er sich auch auf die Speisekarte an der Mosel, so wie hier auf dem Foto, das in Beilstein entstand. Der Magen wird mit einem Gemisch aus Bratwurstbrät, Schweinebauch, Kartoffeln gefüllt, das kräftig mit Majoran gewürzt ist. Das Ganze wird zugenäht und gekocht, nach dem Abkühlen in Scheiben geschnitten, dann gebraten. 

Riesling, Moselwein
Weingut Knobloch, Mosel

Cochem

Cochem
Reichsburg , Cochem
Alte Gutsschänke, Cochem
Alte Gutsschänke, Cochem
Winzerplatte, Alte Gutsschänke, Cochem
Morgennebel , Mosel
Weinreben, Mosel

Beilstein

Beilstein

Beilstein ist ein Höhepunkt an der Mosel, aber der kleine Ort wird leicht übersehen, da die Aufmerksamkeit der meisten Moselbesucher vor allem auf Cochem, Traben-Trarbach und Bernkastel-Kues gerichtet ist. Der kleine Ort ist weniger touristisch überlaufen, obwohl er mit einem völlig geschlossenen, liebevoll restaurierten Ortsbild daher kommt.

Beilstein, Mosel
Beilstein, Mosel
Beilstein, Mosel
Alte Mosel-Weinstuben, Beilstein, Mosel
Das Karleliterkloster in Beilstein

Das Karmeliterkloster in Beilstein

 

Oberhalb des Ortes liegt das Karmeliterkloster, 1636 gegründet, 1803 im napoleonischen Zeitalter aufgehoben. In der Klosterkirche kann man die "Wunderbare Schwarze Madonna" besichtigen, die die Spanier mitbrachten, die Beilstein während des Dreißigjährigen Kriegs besetzt hatten. Diese Madonna war seit der Auflösung des Klosters im Diözesammuseum in Trier untergebracht. Als 1948 die Karmeliten zurückkehrten, wurde sie an ihren Ort in Beilstein unter großer Anteilnahme der Bevölkerung zurückgebracht. 

 

Fürst von Metternich

und Beilstein

Oberhalb des Ortes liegt auch die Burg Metternich, seit der Zerstörung 1689

im Pfälzischen Erbfolgekrieg eine Ruine. Der Weg dort hinauf lohnt sich wegen der beeindruckenden Sicht auf die Mosel, außerdem gibt es dort ein schönes Café. Die Herrschaft der Metternichs wurde 1794 mit der Besetzung durch französische Revolutionstruppen endgültig beendet. Hat der Name Metternich etwas mit dem Politiker Metternich zu tun, der beim Wiener Kongress Europa neu ordnete und hat er etwas zu tun mit dem bekannten Riesling Schaumwein? Ja, mit beidem. Die Familie von Metternich brachte eine Reihe von Bischöfen und Erzbischöfen hervor und gehört zum hohen Adel. Eine Linie der Familie regierte ab 1652 die Herrschaften Winneburg (die Ruine der Winneburg liegt oberhalb von Cochem) und Beilstein. Fürst Klemens Wenzel Lothar von Metternich, also der Politiker vom Wiener Kongress und Namensgeber des Sekts, war der letzte Besitzer der Ruine Beilstein.

Er war ein hochrangiger Diplomat, der als österreichischer Staatskanzler zu einer führenden Politikerpersönlichkeiten aufstieg, die Europa nach der Niederlage Napoleons auf dem Wiener Kongress neu ordneten.

Der Schaumwein Fürst von Metternich

Der Sekt erhielt den Namen "Fürst von Metternich", weil der österreichische Kaiser Franz seinem Politiker Metternich für dessen Verdienste beim Wiener Kongress die Rheingauer Domäne "Schloss Johannisberg" schenkte. (Willst du mehr über Schloss Johannisberg wissen? Klick hier.) Diese Domäne hatte Weltruf, unter anderem, weil dort die Spätlese entdeckt wurde. Der Dichter Heinrich Heine schrieb 1827 in seinen "Reisebildern" über den Johannisberg  „Wenn ich doch so viel Glauben in mir hätte, dass ich Berge versetzen könnte - der Johannisberg wäre just derjenige Berg, den ich mir überall nachkommen ließe.“

Damals kamen moussierende Weine in Mode und Metternich tat sich mit Jacob Söhnlein zusammen und stellte aus hervorragenden Rieslingweinen den Fürstensekt her, der schon 1867 die Goldmedaille bei der Weltausstellung in Paris gewann. Seit 1925 bürgt die Familie Metternich mit ihrem Name für die Qualität des Sekts, seit 1971 ist das Konterfei von Fürst von Metternich auf den Flaschen zu sehen.

Weinbau an der Mosel

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts kam es zu einer Blütezeit des Weinbaus an der Mosel. Die Steillagen-Rieslinge von Mosel, Saar und Ruwer waren die begehrtesten und teuersten Weißweine der Welt. Man trank sie an den Höfen der Monarchen von London bis St. Petersburg. Die besten Rieslinge der Mosel waren bis zu fünfmal teurer als die Spitzenweine aus Burgund.

Wahrscheinlich wurde diese Entwicklung durch die verwandtschaftlichen 

Beziehungen des englischen Königshauses nach Deutschland begünstigt. (Willst du mehr über diese Beziehungen erfahren? Bei Sachsen-Coburg und Gotha erfährst du verwandtschaftliche Einzelheiten. Klick hier.) Dadurch bekam der Wein von Rhein und Mosel eine höhere Reputation und nicht zu vergessen ist, dass in jener Zeit auch die Grand Tours an den Rhein führten und diese Gegend ein fest etabliertes Reiseziel wurde, begleitet von Weingenuss und von romantischen Wunschvorstellungen der Reisenden. Traben-Trarbach war in jener Zeit der zweitgrößte Umschlagplatz für Weinhandel nach Bordeaux. Die riesigen Weinkeller unter der Stadt zeugen noch heute von jener Zeit.

Weinprobe im Zehnthauskeller

In Beilstein nahmen wir an einer Weinprobe teil im Zehnthauskeller, einem Weinlokal, das im historischen Gewölbekeller des  1574 erbauten Zehnthauses von Metternich untergebracht ist. Seit 1795, der Beendigung der Metternichschen Herrschaft durch die Franzosen, ging der Keller an die Familie Lippmann über, die bis heute das Weinlokal führt. 

Früher wurde dort von den Bauern der Zehnte abgegeben, der in Naturalien beglichen wurde und da an der Mosel seit 2000 Jahren Wein angebaut wird, geschah dies in Form von Wein, der in diesem Keller gelagert wurde.

Fürst von Metternich und Beilstein
Weinbau an der Mosel unter preußischer Herrschaft
Der Schaumwein Fürst von Metternich
Weinprobe im Zehnthauskeller
Zehnthauskeller, Beilstein , Mosel
Weinprobe, Zehnthauskeller, Beilstein , Mosel
Weinprobe, Zehnthauskeller, Beilstein , Mosel
Weine an der Mosel

Weine an der Mosel

An der Mosel wurde Wein schon von den Kelten, also bereits vor den Römern kultiviert. Die Steillagen an den Hängen der Mosel und den anderen deutschen Weinbaugebieten Nahe, Rhein und Ahr haben zenitartige Sonneneinstrahlung, die für hohe Temperaturen sorgt, so dass der wärmeliebende Wein dort, weit nördlich der Alpen kultiviert werden konnte. Die Schieferböden des Rheinischen Schiefergebirges speichern zusätzlich die Wärme. Bei einem Spaziergang durch die Weinberge kann man überall Schieferstückchen unter den Weinstöcken sehen, die die Wärme, die sie speichern, noch abends abstrahlen, wenn die Sonne schon längst untergegangen ist. In Frühherbstnächten bildet sich durch den Fluss, dessen Temperatur nachts höher ist als die Temperatur der Luft, Nebel über dem Tal, der sich wie eine Decke über die Reben legt und den Wein in den kalt werdenden Spätsommer- und Herbstnächten schützt.

Die am meisten, mit über 60% angebaute Rebsorte an der Mosel ist der Riesling, der an den Steilhängen wächst. Ihm folgt der Müller-Thurgau, der an der Mosel als Rivaner bezeichnet wird. Eine fast vergesse, mittelalterliche Rebsorte, der Elbling, wird immer noch an der Obermosel angebaut. Der Weißburgunder, auch Pinot Blanc genannt, stammt aus Burgund, wurde dort durch den Chardonnay verdrängt, und gelangte nach Deutschland, wo er auch an der Mosel angebaut wird.

Obwohl an der Mosel der Weißwein vorherrscht, gibt es auch Rotweine, den Blauen Spätburgunder und den Dornfelder. 

Der Star ist aber der Riesling. Übrigens wurde diese Rebe besonders unter dem Trierer Kurfürsten und Erzbischof Clemens Wenzeslaus von Sachsen, dem bereits oben erwähnten Erbauer des neuen Kurfürstlichen Schlosses in Koblenz, kultiviert. Clemens Wenzeslaus ließ minderwertige Reben roden und durch Riesling ersetzen, eine Entscheidung, die das Gebiet bis heute prägt.

 

Eigentlich ist der Riesling ein Wein, der recht früh reift, weshalb seine Frucht im warmen Klima schnell überreif und flach werden kann. Im kühlen Klima der Mosel gilt er als spätreifend im Vergleich mit denen für den kurzen Sommer dieser Gegend gezüchteten frühreifenden SortenDer Riesling gelangt zu voller Reife nur in den besten Lagen dort, worauf die Sonne im günstigsten Winkel direkt oder reflektiert scheint. Er bleibt bis weit in den Herbst am Weinstock und kann so die subtilsten Charakteristiken aller Art entfalten. Er beeindruckt durch seine geschmackliche Vielseitigkeit. Von feinherben Qualitätsweinen über trockene Spitzengewächse bis hin zu edelsüßen Auslesen und Eisweinen ist jede Nuance möglich. Gerade das risikoreiche Klima in deutschen Weinbaugebieten, das manchmal Spitzenjahrgänge hervorbringt, aber auch mit kalten und nassen Jahren zurecht kommen muss, macht diese Weißweine besonders nuancenreich und interessant im Vergleich zu süditalienischen oder spanischen Weinen, die oft weniger Abwechslung bringen.  

In den letzten Jahren hat sich an der Mosel der Prosecco mehr und mehr durchgesetzt. Eigentlich ist es ein Schaumwein italienischer Herkunft, aber er wird immer häufiger in Deutschland produziert, um die Schaumweinsteuer zu umgehen, die seinerzeit im Kaiserreich eingeführt wurde, um den Aufbau der Marine finanziell zu unterstützen, als der Kaiser Deutschland zu einer Seemacht ausbauen wollte. Diese Steuer wird bis heute auf Sekt und Champagner erhoben und gehört damit zu den Steuern, die eingeführt, aber nie mehr abgeschafft wurden. Prosecco fällt nicht darunter, da er deutlich weniger Kohlensäure enthält, deren Anteil für die Steuererhebung ausschlaggebend ist.

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Als wir nach unserer Weinprobe auf dem Fahrrad an der Mosel entlang zu unserer Unterkunft zurückfuhren, war es ziemlich kalt, obwohl wir schon Mai hatten. Für einen Moment fragte ich mich, ob es nicht schöner wäre, jetzt in Italien zu sein und bei warmen Temperaturen am Abend nach Hause zu radeln. Aber dann besann ich mich doch auf die Eigenheiten unseres Reiseziels, zu denen die nächtliche Kälte gehört, die auch dem Riesling dazu verhilft, seinen eigenständigen, unnachahmlichen Weinstil zu bekommen.

Pfälzer Saumagen, Speisekarte Mosel
Ediger

Ediger

Ediger, Mosel
Ediger, Mosel

Bremmer Calmont

Bremmer Calmont
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Der "Calmont" beim Weinort Bremm ist der steilste Weinberg Europas.

Bis zur Jahrtausendwende lagen die meisten Parzellen brach. Die schwierige Bewirtschaftung war unrentabel, billige Massenweine und Skandale (Glykol-Wein und Co. lassen grüßen) waren desaströs für den Weinbau in deutschen Landen. Aber seit den 2000er Jahren wird auf den Parzellen wieder Riesling angebaut. Die Lagen am Calmont gehören zu den Großen Gewächsen, also der höchsten Klassifikationsstufe für Weine von Winzern, die zum Verband deutscher Prädikats- und Qualitätsweingüter stammen.

Man kann den Berg auch besteigen. Seit 2002 gibt es den Calmont-Klettersteig, einen Wanderweg, der eher schon eine Klettertour ist und vom Deutschen Alpenverein mit Stahlseilen, Trittbügeln und Leitern abgesichert wurde. Die Tour ist nichts für Leute mit Schwindelgefühlen oder Höhenangst. Man beginnt in Bremm und kommt nach 3,5 Kilometern in Eller an. Für den Weg benötigt man ca. 1,5 Stunden Wanderzeit, weil man auch oft die Aussicht genießen möchte. Man sollte vielleicht nicht gerade in der Mittagshitze losgehen, wenn die Sonne im Zenit auf den amphitheaterartigen Steilhang knallt. 

Bremmer Calmont
bei Ürzig, Mosel
bei Ürzig, Mosel
bei Ürzig, Mosel
Rissbach, Mosel

Zeltingen-Rachtig

Zeltungen-Rachtig
Barockhaus Schorlemer, Zeltingen, Mosel
Barockhaus Schorlemer, Winzerverein, Zeltingen, Mosel
Zeltingen-Rachtig
Bernkastel-Kues

Bernkastel-Kues

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Trier

Trier

Trier, Marktplatz

Trier beansprucht für sich, die älteste Stadt Deutschlands zu sein. Ob das wirklich so stimmt, hängt von der Definition ab. Fakt ist aber, dass Triers römische Bauwerke so umfangreich und gut erhalten sind, dass man die wichtigsten Bereiche einer römischen Stadt nachvollziehen kann und damit ist Trier vielleicht die römischste aller deutschen Städte. Überall stößt man auf Spuren der Römer und zwar deutlich besser erhalten als z.B. in Köln. Die römischen Bauwerke und Relikte gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe. Es wurde nicht nur ein einzelnes Baudenkmal unter Schutz gestellt, wie es anfangs bei der Vergabe des UNESCO-Welterbetitels noch gängige Praxis war, sondern 1986 gleich alle römischen Bauwerke: Porta Nigra, Amphitheater, Kaiserthermen, Barbarathermen, Konstantin-Basilika, Römerbrücke und Igeler Säule sowie der Dom St. Peter.

Trier war von 269 bis 485 Residenz des Weströmischen Reichs, Kaiser Konstantin residierte in der Stadt von 306-316 und nahm von hier aus seinen Kampf um die Alleinherrschaft im Römischen Imperium auf.

Darüberhinaus ist der Trierer Dom die älteste Kirche Deutschlands, an dem man ebenfalls die römischen Ursprünge gut erkennen kann.

Aber nicht vergessen sollte man, dass die Stadt auch die Residenz der Trierer Kurfürsten und Erzbischöfe war.

Und zuguterletzt ist Trier die Vaterstadt von Karl Marx. 

Spuren der römischen Stadt

Einen Stadtrundgang beginnt man am besten an der Porta Nigra, dem einzigen, aber sehr gut erhaltenen römischen Stadttor Triers, das 170 n. Chr gebaut wurde. Es ist sogar das besterhaltene römische Stadttor nördlich der Alpen. Dass es so gut erhalten ist, liegt daran, dass es ab 1035 zu einer Kirche umfunktioniert und umgebaut wurde. Diese Nutzung schützte das römische Bauwerk, andernfalls wäre ihm dasselbe Schicksal widerfahren wie vielen anderen römische Relikten, die man in der Spätantike und im Mittelalter als Ketzerbauwerke und damit als wertlos erachtete und kurzerhand als Steinbruch für Baumaterial nutzte.

Die Nutzung als Kirche hob Napoleon im Jahr 1802 schließlich auf, entkernte das ursprüngliche Bauwerk und ließ seinen ursprünglichen Zustand wieder herstellen. Die Preußen vollendeten dieses Vorhaben und seitdem sieht die Porta Nigra so aus wie heute.

Vom Stadttor geht es auf der Simeonstraße Richtung Hauptmarkt, den man auf der Abbildung unten sieht.

Trier,  Hauptmarkt

Trier Hauptmarkt

Wenn man von der Porta Nigra kommt, geht es links in die Sternstraße zum Domfreihof. An der Ecke Simeonstraße/Sternstraße steht die alte Wache, ein Barockgebäude mit drei hohen Rundbögen und einem mit Gauben bestücktem Mansardendach. Heute ist im Erdgeschoss hinter den Bögen ein der Einzelhandel eingezogen. Die Hauptwache gehört zu einem Gebäudekomplex, der sich vom Markt bis zum Domplatz an der Sternstraße entlangzieht, dem Palais Walderdorff, die ehemalige Domkurie.

Besonders auffällig beim Blick auf den Markt ist das Gebäude Steipe, jenes Eckhaus mit den Zinnen und gotischen Arkadenbögen und dem hohen, spitzen Satteldach. Das Gebäude diente als Gemeindehaus und für repräsentative Zwecke, später teilweise als Rathaus. Es wurde erbaut im Stil mittelalterlicher Wohntürme, von denen man in Trier noch einige findet, z.B. das Dreikönigshaus auf der Simeonstraße. Die Steipe wurde im Krieg zerstört, das heutige Gebäude ist ein Wiederaufbau aus den 70er Jahren.

Besonders markant ist auch die Kirche St. Gangolf, die durch die Fassaden der Häuser am Markt verdeckt ist, über die ihr Turm hoch hinausragt. Sie ist vom Markt erreichbar durch einen Durchgang mit barockem Portal. 

Außerdem ist der Brunnen erwähnenswert mit Petrus, dem Schutzpatrons Triers, sowie die Löwenapotheke, Deutschlands älteste Apotheke, die 1241 erstmalig erwähnt wurde und seit 1660 in Familienbesitz ist.

Vom Markt geht es weiter zum Dom, der ältesten Bischofskirche Deutschlands. Das Gebäude ist architekturgeschichtlich komplex, entstand über Jahrhunderte und umfasst Bauepochen von der Antike über die Romanik bis zum Barock

Der erste Domkomplex an dieser Stelle wurde von Kaiser Konstantin im Jahr 310 - 320 erbaut. Er war ca. viermal so groß wie der heutige Dom. Von den antiken Vorgängerbauten ist der sogenannte Quadratbau erhalten geblieben, der heute ein Teil des Doms ist und die östliche Hälfte der Kirche umfasst. Von außen ist dieser Gebäudeteil dort erkennbar, wo sich das Querhaus erhebt. Deutlich sieht man, welche Größe die ursprünglichen römischen Rundbogenfenster hatten. Sie wurden im Mittelalter zugemauert und durch höhere, schlankere Rundbogenfenster ersetzt. 

Kurfürstliche Residenz, Trier
Nahe

Die Nahe

Luitpoldbrücke in Oberhausen an der Nahe
Luitpoldbrücke in Oberhausen an der Nahe
Die Nahe bei Oberhausen
1000-jähriges Weindorf, Oberhausen an der Nahe
Luitpoldbrücke, Oberhausen an der Nahe
Dornfelder im Morgenneben an der Nahe
Herbstlicher Morgentau, Spinnennetz
Morgennebel an der Nahe
Meisenheim am Glan
Meisenheim am Glan
Schlosskirche  in Meisenheim am Glan
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Meisenheim am Glan
Original Pfälzer Saumagen
Im Zug nach Bad Kreuznach, Vorfreude auf ein schönes Wochenende bei einem Freund, der in der Weinregion lebt.
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