Schon seit einigen Jahren gibt es in Shanghai einen German Christmas Market, der sogar ganz offiziell "Christkindlmarkt" heißt.
Gerade in der Vorweihnachtszeit, wenn man von Freunden aus der Heimat mit Nachrichten überflutet wird, die Fotos zeigen von Weihnachtsplätzchenbäckerei, Adventskränzen mit entzündeten Kerzen, Schneelandschaften, die es dieses Jahr ausnahmsweise schon im Dezember gibt, ist der Weihnachtsmarkt hier ein schönes Trostpflaster bei Heimwehgefühlen.
Interessanterweise bin ich wohl der einzige aus meinem Freundeskreis, der dieses Jahr unbeschwert auf einen Weihnachtsmarkt gehen kann, da zu Hause alle Märkte wegen der Pandemie geschlossen sind.
Der Weihnachtsmarkt in Shanghai liegt direkt neben einer Kirche, hat einen Platz mit nostalgischem Kinderkarussell, Weihnachtsbaum und Weihnachtspyramide sowie eine mit Ständen gesäumte Straße, in der man viel Typisches aus Deutschland bekommt: Nürnberger Lebkuchen, Weinbergpfirsichlikör von der Mosel, Thüringer Rostbratwurst, Krakauer, Glühwein, Erzgebirgsschnitzereien, Holzspielzeug usw.
Es ist teuer für chinesische Verhältnisse: Bratwurst für 55 Yuan (8 Euro). Aber man bekommt gleich zwei Würste mit Sauerkraut und Brötchen, also eine kleine Mahlzeit und nicht bloß einen Snack. Alles, auch der Glühwein schmeckt wirklich wie original aus Deutschland. Kein Wunder, es ist alles importiert.
Der Markt liegt am Bund, in der Nähe der Waibaidu-Brücke, hinter dem Park, in dem das ehemalige britische Konsulat war, in der Yuanmingyuan Road zwischen der Union Church und dem Peninsula Hotel.
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